Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Festplatte an ihre Grenzen stößt. Aber was dann? Weitere Festplatten kaufen? Auf externe Speichermedien auslagern? Cloudspeicher? Was gibt es für Möglichkeiten und warum sind Backups so wichtig?
Nach nun mehr 3 Jahren habe ich es geschafft eine 2 Terabyte große Festplatte zu füllen. Nun stellte sich auch mir die unbequeme Frage: „Wie geht es weiter?“ Bisher habe ich recht fahrlässig gehandelt und alle Daten ohne Sicherungskopie auf einer einzelnen Festplatte gespeichert. Diese habe ich dann bei Bedarf immer nur um das nächstgrößere Modell erweitert. Ich war mir jederzeit im Klaren, was passieren kann, wenn die Festplatte ausfällt: 100% Datenverlust! Wenn man aber darüber nachdenkt, dass die Fotos und Videos alle Erinnerungen der letzten 10-15 Jahren beinhalten, so wäre das ein herber persönlicher Verlust. Und nicht nur die privaten Daten sind schützenswert. Insbesondere wenn man ein Gewerbe betreibt sollte man sich ernsthafte Gedanken um die Datensicherung machen. Das betrifft in unserem Fall nicht nur die Fotos an sich, sondern auch alle Dokumente rund um das Gewerbe, Rechnungen, Verträge, Steuersachen, Buchhaltung, etc.
Einführung
Was gibt es denn für Möglichkeiten seine Daten zu sichern? Nun, die einfachste und kostengünstigste Variante wäre eine manuelle 1:1 Kopie der Daten auf verschiedene Festplatten (intern oder extern). Professioneller wäre ein RAID 1 mit zwei Festplatten oder ein RAID 5 mit mehreren Festplatten, die im PC eingebaut und entsprechend konfiguriert werden. In Zeiten von leistungsfähigen Laptops und Ultrabooks, sowie Tablets und All-In-One PCs gibt es aber oft keine Möglichkeit solch eine Backuplösung zu realisieren. Hier bleiben dann wieder nur die externen Festplatten, ein NAS-System oder das Cloud-Backup.
Externe Speicherlösungen
Das Sichern auf externen Festplatten oder Flashspeichern wie USB-Sticks und SD-Karten ist eine Möglichkeit seine Daten aufzuheben, aber bei weitem die unsicherste Art! Flash-Speicher sind mitunter die störungsanfälligsten Medien. Bereits kleine magnetische Schwankungen wie starke Sonnenstürme oder andere magnetische Quellen wie ungeschirmte Transformatoren und Elektromotoren können die Daten ernsthaft beschädigen. Soweit muss es aber gar nicht erst kommen, denn einen kleinen USB-Stick kann man ganz banal auch einfach verlieren.
Externe Festplatten sind hier schon deutlich sicherer, aber auch nicht vor Fehlern gefreit. Wenn man diese nicht regelmäßig an den PC hängt und die Daten überprüft, kann es auch hier zu Fehlern kommen. Häufig tritt dabei die schleichende Data-Corruption auf, der sogenannte Bit-Rot (ein Kippen von einzelnen Bits). Je nachdem wie viele Bits und an welchen Stellen diese kippen, können ganze Dateien oder Ordner unlesbar werden. Auch die mechanischen Schäden sollte man nicht außer Acht lassen. Externe Festlatten können je nach Bauweise umkippen oder beim Transport heftigen Stößen ausgesetzt werden, was den Festplatten nicht sonderlich gut bekommt.
NAS-Systeme
Eine sehr beliebte Form der Datensicherungs-Systeme sind die sogenannten Network Attached Storage Systeme. Das sind quasi kleine Computer mit einem eigenen Betriebssystem und mehreren Festplatten-Einschüben. Je nach Konfiguration kann man diese entweder auf eine hohe Performance und großen Datendurchsatz oder höchste Daten- und Ausfall-Sicherheit auslegen. Ich selbst habe mich kürzlich auch für ein solches System entschieden und werde bei Gelegenheit meine eigenen Erfahrungen nachreichen. Empfehlen würde ich ein NAS mit mindestens zwei Festplatteneinschüben, denn sonst wäre das System nur unwesentlich besser als eine externe Festplatte. Da wir das Thema Datensicherung aufgreifen, sollte das NAS auch entsprechend konfiguriert werden. Meine Lösung ist mit 2x 4 TB Festplatten bestückt wobei eine Platte eine 1:1 Kopie der anderen Platte darstellt. Sollte also eine Festplatte ausfallen, sind die Daten immer noch auf der zweiten Platte gesichert. Gegenüber von Cloudspeichern bietet ein NAS auch den Vorteil, dass die Daten lokal im eigenen Netzwerk liegen. Man erreicht seine Dateien also auch ohne Internet-Verbindung!
Cloudspeicher
Heutzutage hat eigentlich jeder eine ordentlich schnelle Internet-Anbindung. Daher werden Cloud-Backups und Cloud-Speicher immer interessanter. Ob man seine Daten allerdings im Internet speichern möchte sollte jeder für sich selbst überlegen. Der größte Vorteil einer Cloud-Sicherung ist die weltweite Erreichbarkeit der Daten. Ich kann also auch im Urlaub auf meine Dateien und Sicherungen zugreifen. Allerdings setzt dies immer eine Internet-Verbindung voraus! Aus dem Segen kann also auch schnell ein Fluch werden, wenn man bspw. gerade umgezogen ist und der Provider sich mal wieder ewig Zeit lässt die Leitung zu schalten. Ohne Internet kommt man eben nicht mehr an seine Daten! Außerdem sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass Daten im Internet nicht unbedingt privat bleiben. Spätestens seit den Enthüllungen über die Geheimdienste sollte klar sein, dass es immer Mittel und Wege gibt sich unberechtigten Zugang zu den Daten zu verschaffen. Auch ein gestohlenes oder verlorenes Passwort kann ganz schnell böse Folgen haben. Um euch aber die Angst zu nehmen, die Anbieter solcher Online Speicher sind natürlich ständig hinterher eure Daten optimal zu sichern! Auch datenschutzrechtlich kann man sich zumindest bei Anbietern aus Deutschland darauf verlassen, dass das Gesetz eine unerlaubte Verarbeitung der Daten durch den Anbieter unterbunden wird. Von den Kosten her muss man die Anbieter mit Ihren Leistungen vergleichen, hier herrscht ein ständiger Konkurrenz-Kampf, was die Preise immer weiter fallen lässt.
Fazit
Da kein System als „die ultimative Lösung“ zu bezeichnen ist, sollte man vielleicht eher auf eine gesunde Mischung aus verschiedenen Tools setzen. Meine Daten, die ich gerade bearbeite, befinden so bspw. direkt auf der internen Festplatte meines Computers. Das ist bequem und bietet eine ordentliche Performance. Bearbeitete Fotos in reduzierter Auflösung und Dokumente speichere ich auf einer zweiten Festplatte im Computer und zusätzlich auf meinem Cloud-Speicher. Das Bilder-Archiv mit fertig bearbeiteten Fotos und alle wichtigen Dokumenten, die ich nicht täglich brauche, habe ich auf meinem NAS ausgelagert. Für den Urlaub hat sich die Kombination Laptop und externe Festplatte bewährt. Alle Fotos von SD-Karte landen auf der Notebook-Festplatte und zusätzlich als Kopie auf einer externen Festplatte mit stoß-geschütztem Gehäuse.
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