Jeder Einsteiger wird sich im ersten Moment wohl kaum mit den verschiedenen Einstellungen oder (Automatik-)Programmen seiner neuen Kamera auseinandersetzen. Nahezu jede Kamera, ob Einsteiger-Gerät oder Profi-Modell, bietet verschiedene Automatiken an, um die ersten Fotos auch ohne besondere Kenntnisse von physikalischen Vorgängen aufnehmen zu können. Die Automatik kümmert sich immer um die korrekte Belichtung der Fotos!
In diese Blogserie möchte ich gerne mit einer kurzen Einführung in die verschiedenen Automatiken starten. Ich möchte erklären, was es für Automatik-Programme gibt und was man damit anstellen kann.
Die Vollautomatik
Dieser Modus ist meistens durch ein Kamera-Symbol auf dem Modus-Wählrad gekennzeichnet. Stellt man diese Funktion ein, so überlässt man der Kamera freie Hand über die Wahl der verschiedenen Einstellungen und sogar bei der Verwendung des Blitzlichts – sofern vorhanden. Hier hat man so gut wie keine Möglichkeit in die Gestaltung des Bildes einzugreifen, also eignet sich dieser Modus insbesondere für Schnappschüsse. Aber auch bei ständiger Veränderung der Lichtverhältnisse bietet sich die Vollautomatik an, da man sonst mehr mit dem Einstellen der Kamera als mit dem eigentlichen Anfertigen der Bilder beschäftigt ist. Man kann sich voll und ganz auf den Bildausschnitt und die Szenerie konzentrieren.
Die Vollautomatik mit Szenenauswahl
Einige Kameras bieten noch eine Szenenauswahl zur Vollautomatik. Hier lässt sich dann das Bild doch geringfügig beeinflussen. So lässt sich zum Beispiel ein Modus für Portrait-Aufnahmen wählen, der dafür sorgt, dass die Blende immer möglichst offen gehalten wird um das Motiv freizustellen und den Hintergrund verschwimmen zu lassen. Natürlich gibt es auch Szenen für Sportaufnahmen oder Nachtaufnahmen, dabei legt die Kamera die Priorität auf die Verschlusszeit. Für Sportaufnahmen wird möglichst kurz belichtet und bei Nachtaufnahmen möglichst lange. Mit dem Wissen, wie sich welche Szene auf das fertige Foto auswirkt, kann man diese natürlich auf für andere Aufnahmen verwenden, wo eben einer dieser spezielle Parameter gefordert ist.
Die Programmautomatik
Meist wird diese Automatik mit einem P auf dem Modus-Wählrad gekennzeichnet. Diese Einstellung ist eigentlich mit der normalen Automatik gleichzusetzen, mit der Ausnahme, dass hier der Blitz nicht automatisch von der Kamera aktiviert wird. Bei einigen Kameras lässt sich aber auch die Balance zwischen Verschlusszeit und Blende etwas verschieben.
Die Blendenvorwahl (Halbautomatik)
Mit der Blendenvorwahl bietet sich, wie der Name schon sagt, die Möglichkeit den Wert für die Blende einzustellen. Um die Blendenvorwahl zu nutzen, muss man das Modus-Wählrad auf A bzw. Av einstellen. Der Fotograf kann sich in diesem Modus die Blende selbst aussuchen, bspw. um seine Portraits möglichst mit offener Blende aufzunehmen. Die Kamera kümmert sich dann selbstständig um alle anderen Parameter, um das Foto korrekt zu belichten.
Die Verschlusszeitvorwahl (Halbautomatik)
Kommen wir zur zweiten Halbautomatik, der Vorwahl für die Verschlusszeit. Steht das Modus-Wählrad auf T bzw. Tv, so kann der Fotograf die Verschlusszeit selbst bestimmen. Dieser Modus eignet sich z.B. für gewollte Langzeitbelichtungen oder Sportaufnahmen. Eben immer dann, wenn man auf eine möglichst kurze oder möglichst lange Verschlusszeit angewiesen ist. Genau wie bei der Blendenvorwahl stellt auch hier die Kamera alle anderen Parameter selbst ein, um das Foto korrekt zu belichten.
Der manuelle Modus
Über diesen Modus möchte ich hier noch nicht so viele Worte verlieren, da es ja primär um die Automatiken geht. Der Vollständigkeit wegen führe ich ihn hier trotzdem kurz und bündig auf. Im manuellen Modus können und müssen alle Einstellungen manuell gesetzt werden. Das betrifft alle Werte wie Blende, ISO und Verschlusszeit – der Fotograf muss sich also selbst um die korrekte Belichtung der Fotos kümmern. Eingestellt wird dieser Modus über das M auf dem Modus-Wählrad. Verwendung findet der manuelle Modus bei schwierigen Lichtverhältnissen, wo sich die Kamera nicht ganz sicher ist oder wenn man gewollt über- oder unterbelichten möchte. Aber auch bei der Anfertigung von reproduzierbaren Fotos, z.B. im Fotostudio.